Standort-Menü
Wir sind trotz der Corona-Pandemie für Sie erreichbar. Am besten senden Sie uns eine E-Mail an heilpaedagogik(at)rummelsberger.net
Ihre Bewerbung nehmen wir außerdem weiterhin gerne entgegen, per Post oder Online.
Vielfalt im Verstehen, Denken und Handeln. Das Erweitern fachlicher Kompetenz, die eigene Persönlichkeit weiterentwickeln sowie das Gestalten einer Haltung im heilpädagogischen Sinn sind grundlegende Elemente unserer Ausbildung.
Hier gelangen Sie zur Schulkonzeption.
Liebe Leserin und lieber Leser, zukünftig möchten wir Sie hier monatlich mit einem kurzen fachlichen Impuls zum Nachdenken, Nachspüren und Nachwirken einladen!
Drei berufliche Schulen der Rummelsberger Diakonie bereiten den Umzug in den Evangelischen Campus Nürnberg vor
Mehr lesenNürnberg/Rummelsberg – Ein Ort der Begegnung, ein gemeinsamer Verwaltungsbereich, ein Zentrum für den Austausch von Theorie und Praxis… Die Erwartungen der Mitarbeitenden in den beruflichen Schulen der Rummelsberger Diakonie an den Evangelischen Campus Nürnberg (ECN) sind hoch. „Ich denke und hoffe, dass Ende 2021 mit dem Bau begonnen wird und das Ende 2023 die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen können. Ob wir da schon dazugehören können, weiß ich natürlich nicht“, zeigt Stephanie Bäsmann, Leiterin der Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg und der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik in Nürnberg, die Zeitplanungen auf. Die beiden Schulen werden gemeinsam mit der Berufsfachschule für Pflege der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg in die neuen Räumlichkeiten am Rathenauplatz ziehen. Ein Projektteam aus Mitarbeitenden aller drei Schulen bereitet den Umzug und die zukünftige enge Zusammenarbeit der drei Schul-Familien vor.
Bei der Synode der Evangelischen Landeskirche in Bayern wurde das Projekt „ECN“ endgültig beschlossen, seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. „Aber im Grunde arbeiten wir schon ein ganzes Jahr daran, da ist ja sehr viel Vorarbeit nötig, bis hin zu Skizzen, wo die Stühle stehen sollen“, so Stephanie Bäsmann. „Es ist ein sehr starkes Zeichen, dass ein so großes Projekt jetzt bewilligt wurde“, ergänzt Sabrina Renk, die als Dozentin an der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik gemeinsam mit Stephanie Bäsmann im Projektteam arbeitet. Auch Stefanie Ferstl, stellvertretende Schulleiterin an der Fachakademie für Heilpädagogik, ist Teil des Projektteams. „Sowohl in der Fachakademie für Sozialpädagogik als auch in der Fachakademie für Heilpädagogik sind die räumlichen Gegebenheiten ungünstig“, erklärt sie, warum ein Umzug so wichtig für die Schulen ist. „Voneinander und miteinander lernen, das bedeutet der ECN für mich“, ergänzt sie.
Das nächste Jahr steht ganz im Zeichen der Entwicklung eines übergreifenden Handlungskonzeptes für die drei Schulen – diese Arbeit läuft bereits jetzt zaghaft an. Der normale Unterrichtsbetrieb muss jedoch natürlich weitergehen. Die Corona-Pandemie, die Umstellung auf digitale Formate und, in der Pflegeschule, die Umstellung auf die generalistische Ausbildung beschäftigen die Dozentinnen und Dozenten sowie die Schulleitung auch ohne geplanten Umzug.
„Gerade überrollt uns die Digitalisierung in der Lehre und ist unser tägliches Brot“, so Stefanie Ferstl. „Aber man darf nicht vergessen, dass wir in Fächern ausbilden, in denen es nicht möglich ist, nur Online-Unterricht anzubieten. Orte der Begegnung wird es im sozialen Bereich immer geben müssen.“ Das forschende Lernen solle als Kernstück in das neue Konzept integriert werden, erklärt Sabrina Renk. „Mehr Projekte mit den Praxiseinrichtungen, verschiedene Methoden, an Unterrichtsinhalte heranzugehen, selbstverantwortlich lernende Studierende“, erklärt sie, wie sie sich das forschende Lernen vorstellt.
Doch nicht nur die fachlichen Konzepte werden durch den Umzug der drei Schulen in den ECN übergreifender, auch die Verwaltung soll zentralisiert werden. „Das wird viele Prozessen erleichtern“, sagt Mira Deindörfer, die im Sekretariat der Fachakademie für Sozialpädagogik tätig ist und sich ebenfalls im Projektteam engagiert. „Wir bekommen eine neue Flexibilität, wenn die drei Sekretariate zusammenarbeiten, können umfassender für die Lehrenden und die Studierenden da sein. Wir müssen dann keine Einzelkämpferinnen mehr sein“, freut sie sich.
Sabrina Renk blickt in die Zukunft: „In 15 Jahren stelle ich mir, dass wir schon ganz angekommen sind im Evangelischen Campus, dass der Campus eine Institution geworden ist, die nach außen offen ist, die ein echter Ort der Begegnung im Herzen der Stadt ist.“
Absolventin der Fachakademie für Heilpädagogik der Rummelsberger Diakonie gewinnt Preis für herausragende Abschlussarbeiten
Mehr lesenRummelsberg – Die Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg freut sich über eine Preisträgerin in den eigenen Reihen: Barbara Weiß, die ihre Ausbildung zur Heilpädagogin an der Fachakademie gemacht hatte, hat den Preis für herausragende Abschlussarbeiten des Berufs- und Fachverbands Heilpädagogik e.V. gewonnen – für Ihre Facharbeit „Alt und Lebenssatt“, bei der es um die gesundheitliche Vorausplanung für und mit Menschen mit Behinderung geht.
„Wir haben die Arbeit von Frau Weiß eingereicht, weil sie hervorragend war: Sie hat wissenschaftlich akribisch gearbeitet, viele verschiedene Betrachtungsweisen mit eingebracht und das Thema lag am Puls der Zeit“, erklärt Thorsten Franke, Dozent an der Fachakademie für Heilpädagogik, warum er die Arbeit von Barbara Weiß so schätzt. Alle zwei Jahre kann eine Schule Facharbeiten beim Berufsverband einreichen. „Alle Kolleginnen und Kollegen waren sich einig: Wir wollten die Arbeit von Frau Weiß einreichen.“ Mit der Arbeit von Barbara Weiß ist der Preis zum ersten Mal an eine Absolventin der Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg gegangen.
Das Thema lag der 29-Jährigen am Herzen. „Ich habe in der Zeit einen Bewohner mit einer Krebserkrankung begleitet. Deren Umgang mit ihrem Sterben hat mich sehr geprägt“, sagt die Heilpädagogin, die schon während der Ausbildung in der Einrichtung „Diakoneo - Wohnen Bruckberg“ mit Menschen mit geistiger Behinderung gearbeitet hat und das nach wie vor tut. „Ich habe mich dann gefragt, wie ein Mensch mit einer Behinderung am Lebensende heilpädagogisch begleitet werden kann und wie man die Wünsche desjenigen herausfinden kann. In meiner Arbeit gibt es auch einen praktischen Teil, für den ich mit einer Bewohnerin eine Broschüre in Leichter Sprache zu dem Thema ausgefüllt habe, ähnlich wie eine Patientenverfügung, aber noch weitreichender.“ Das Thema schien, als sie ihre Arbeit verfasste, bereits einen Nerv zu treffen. Viele Menschen, mit denen sie darüber sprach, wirken erleichtert, dass sie über ihre Gedanken zum Thema Tod und Sterben sprechen konnten. „Die meisten haben viele Fragen, sie suchen nach einer Gewissheit, dass sie so sterben können, wie sie es möchten, zum Beispiel im Kreis ihrer Familie. Viele Fragen auch, wie es ist, tot zu sein. Es ist wichtig, sie dabei zu unterstützen, sich ein eigenes Bild zu machen. Das hat auch viel mit der Religiosität der Menschen zu tun.“
„Das Thema der Facharbeit begleitet einen meistens ein Leben lang“, so Thorsten Franke. Barbara Weiß kann das bestätigen. „Ich habe nach meiner Ausbildung zur Heilpädagogin eine Weiterbildung als Gerontopsychiatrische Betreuerin gemacht und schon ganz viel in meiner Einrichtung angestoßen.“
Im September konnte Barbara Weiß zur Preisverleihung nach Berlin reisen. Einen Geldpreis hatte es nicht gegeben. „Aber meine Arbeit wurde als Buch veröffentlicht und im Archiv des Berufsverbands gibt es jetzt eine Archivbox, die meinen Namen trägt – darin ist noch Platz für viele weitere Bücher.“
Corona hat den Alltag an der Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg umgekrempelt
Mehr lesenRummelsberg – Der Hund platzt ins Online-Seminar, im Hintergrund ist bisweilen das Telefonat eines Studierenden mit seinem Arbeitgeber zu hören oder auch mal die Toilettenspülung. Digitaler Unterricht in Corona-Zeiten bringt für die Absolventinnen und Absolventen der Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg die ein oder andere amüsante Situation mit sich. „Wir waren am Anfang gar nicht darauf eingestellt, dass die Studierenden zuhause lernen“, sagt Schulleiterin Stephanie Bäsmann. In Windeseile arbeiteten sich die Dozentinnen und Dozenten in digitale Programme wie das Webkonferenz-System Big Blue Button ein. Die Umstellung des Blockunterrichts vor Ort auf virtuelles Lehren und Lernen war eine Herausforderung.
„Technik, Software, allen Unterricht in kürzester Zeit umzuarbeiten, weil Online-Seminare ganz anders aufbereitet werden müssen als Präsenzunterricht, das war ein nicht erwarteter zeitlicher und energiefressender Aufwand“, erinnert sich Schulleiterin Bäsmann. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die vor allem mit der ungewohnten Technik zusammenhingen, haben sich Studierende und Lehrkräfte mittlerweile ganz gut umgestellt. Die Studierende Bianca Hack findet den Online-Unterricht gut: „Am besten funktioniert für mich bisher die Methode, sich online zu treffen, einen Arbeitsauftrag zu bekommen und sich anschließend nochmal austauschen zu können. So wird eigenverantwortliches Lernen mit der Dynamik der Gruppe kombiniert.“
Wie der Unterricht ab September aussehen wird, ist noch unklar. „Wir planen die technische Ausrüstung so, dass wir in halben Klassen unterrichten könnten“, sagt Schulleiterin Bäsmann. Das einzige, was für sie feststeht, ist, dass sich die Ausbildung in der Heilpädagogik definitiv lohnt: „Diese Zeit bringt jede Menge Chancen und Möglichkeiten wie außergewöhnliche Verhaltensweisen bei uns allen mit sich. Die Heilpädagogik greift beides auf und bietet Antworten, die haltgebend und tragend sind.“ Das sieht auch der Studierende Johannes Flügel so. Die Heilpädagogik helfe ihm, Klienten in ihrer Entwicklung zu begleiten und verstehen zu lernen, warum sie gewisse aggressive Verhaltensweisen an den Tag legten. „Zusammengefasst, Verständnis zu haben, warum der Mensch so ist wie er ist, ihn zu begleiten und für ihn da zu sein.“
Wer in die Ausbildung zum Heilpädagogen oder zur Heilpädagogin einsteigen möchte, kann sich per E-Mail oder Telefon melden (heilpaedagogik(at)rummelsberg.net; 09128-503770). Nähere Informationen unter: https://heilpaedagogik.rummelsberger-diakonie.de/
Aktivistin Margret Hamm hielt Vortrag in der Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg
Mehr lesenRummelsberg – „Rassistisches und behindertenfeindliches Gedankengut kommt wieder.“ Mit diesem warnenden Satz hat Prof. Dr. Andreas Scheulen am Mittwoch Studierende der Fachakademie für Heilpädagogik konfrontiert. Der Rechtsanwalt verwies auf die Anfrage der Bundestags-Fraktion der Alternative für Deutschland vom März 2018 an die Bundesregierung, in der die Partei unter anderem die Zahl von Menschen mit Schwerbehinderung, die Kosten und einen etwaigen Migrationshintergrund der Betroffenen abgefragt hatte. Rechtsdozent Scheulen hatte auf Wunsch der Studierenden einen Vortrag mit Margret Hamm, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Bund der Euthanasiegeschädigten und Zwangssterilisierten, organisiert. Die Studierenden nutzten die Chance, Hamm Fragen zu stellen, und äußerten immer wieder ihr Entsetzen über das, was hunderttausenden Menschen mit Behinderung in der Zeit des Nationalsozialismus (NS) angetan worden ist.
Rund 200.000 Menschen mit Behinderung wurden während des NS ermordet. Weitere 400.000 bis 600.000 Menschen wurden zwangssterilisiert. Das traf, so Prof. Dr. Scheulen einleitend, zum Beispiel Menschen mit Epilepsie, schwer Alkoholkranke, aber auch Personen, die willkürlich von den Nationalsozialisten als „asozial“ eingestuft wurden. Viele der Opfer wurden von Nachbarn oder Bekannten denunziert. Die Nachfahren von Menschen mit Behinderung, die ermordet wurden, nennen sich „Euthanasiegeschädigte“, erklärte Margret Hamm.
Heute leben nur noch 59 Zwangssterilisierte, zur Zahl der Euthanasiegeschädigten gibt es keine Statistik. Allen gemein sei, so Hamm, dass sie jahrzehntelang diskriminiert und in ihrem Leid nicht ernst genommen worden seien. Der Bund der Euthanasiegeschädigten und Zwangssterilisierten sei erst 1987 gegründet worden. Leistungen zur Entschädigung gebe es für Zwangssterilisierte erst seit 1988 und das nur, wenn die Betroffenen Bedürftigkeit sowie eine Schwerbehinderung durch den damaligen Eingriff nachweisen können. Diese Voraussetzung erfüllen aber letztlich so wenige Menschen, dass ein Großteil noch heute auf eine Entschädigung wartet.
Prof. Scheulen betonte die große Verantwortung von Männern und Frauen, die im pflegerischen Bereich tätig sind. „Es ist an Ihnen, Versuchungen zu widerstehen und im Ernstfall zu sagen: ,Da mache ich nicht mit‘“, so der Rechtsanwalt. Denn, so Scheulen, ohne die stillschweigende, bisweilen aktive Mitarbeit des Pflegepersonals im NS wäre die massenhafte Ermordung und Zwangssterilisation nicht möglich gewesen.
Rund 70 Interessierte besuchten Fachtag der Fachakademie für Heilpädagogik.
Mehr lesenRummelsberg – „Nicht über uns ohne uns“. Diese Aussage stand im Mittelpunkt des Fachtags der Fachakademie für Heilpädagogik zum Thema „Von der Diagnostik zum heilpädagogischen Handlungsansatz“.
Prof. Dr. Christina Reichenbach von der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum diskutierte in ihrem Vortrag darüber, ob Diagnostik im Widerspruch zur Inklusion stehe. Sie hinterfragte zunächst kritisch das gültige Verständnis von Diagnostik. „Diagnostik muss mehr sein als Kategorisieren“, ermahnte sie. „Da es kein allgemeingültiges Verständnis von Inklusion gibt, gibt es auch kein allgemein gültiges Verständnis oder gar ein Vorgehen zur inklusiven Diagnostik.“ Ziele einer inklusiven Diagnostik seien der fortlaufende Erhalt von Erkenntnissen, die Teilhabe ermöglichten. Dabei sei es wichtig, so Reichenbach, dass mehrere Perspektiven in den diagnostischen Prozess eingebunden wären und zahlreiche Methoden genutzt würden. Die Professorin stellte verschiedene Methoden vor, die von Beobachtung über Befragung bis hin zu Tests reichten. „Ein optimaler diagnostischer Prozess spricht nicht über einen Menschen, sondern mit ihm – und plant nicht für einen Menschen, sondern mit ihm“, fasste sie zusammen.
Am Nachmittag luden Dozentinnen und Dozenten der Fachakademie sowie Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie zu verschiedenen Workshops ein. Unterschiedliche Methoden und Handlungsansätze konnten dabei miteinander verglichen werden.
Die Besucherinnen und Besucher waren vom Fachtag angetan. „Durch den Vortrag habe ich jetzt eine grobe Übersicht über das Thema“, fasste Thomas Heyder, Studierender an der Fachakademie für Heilpädagogik und Mitarbeiter im Wichernhaus in Altdorf, zusammen. „Vor allem die kritische Betrachtung verschiedener Testverfahren war interessant. Ich habe mich auch vorab über die Inhalte der Workshops informiert und habe einen dazu passenden Workshop gewählt.“
Auch Gerlinde Mayer, Wohnbereichsleitung im Wichernhaus, hat etwas mitgenommen. „Dabei bin ich gar keine Heilpädagogin“, lacht sie. „Aber der Tag hat mich sehr neugierig gemacht, ich nehme einige neue Ideen, zum Beispiel für die nächsten Team-Gespräche, mit. Ich möchte auf jeden Fall noch tiefer in die Materie einsteigen.“
Absolventin der Fachakademie für Heilpädagogik der Rummelsberger Diakonie gewinnt Preis für...
Mehr lesenAls HeilpädagogInnen haben wir bereits jetzt die Möglichkeit durch heilpädagogische Diagnostik,...
Mehr lesen