Ausbildung zum/zur Heilpädagogen/-in

Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg

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Aktuelles

23.10.2023

„Kinder brauchen Fachkräfte“

Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik feiert Jubiläum

Rummelsberg – Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik (Faks) nahmen am 20. Oktober 2023 neben den Lehrkräften, Studierenden und Ehemaligen zahlreiche Politiker*innen an den Feierlichkeiten teil. Diakon Christian Oerthel, Leiter der Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge der Rummelsberger Diakonie, führte durch den Festakt und blickte gemeinsam mit den Gästen auf die letzten 50 Jahre der Fachakademie zurück. So werden nicht nur 50 Jahre Faks Rummelsberger gefeiert, sondern auch „50 Jahre Diakoniegeschichte“, sagt Christian Oerthel. Zu den Anfangszeiten konnten nur Männer die damalige „Diakonenschule“ besuchen, was mit der staatlichen Anerkennung der Erzieher*innen Ausbildung ein Ende hatte. Der ehemalige Schulleiter Pfarrer Jürgen Zinck nannte es in seiner Rede ein großes Glück, dass die angehenden Pädagog*innen mit der Öffnung ab 1995 die Gemeinschaft der Faks sehr bereicherten. 

Dankbarkeit für die starke Arbeit 

Darauffolgend richteten Fabriele Drechsler, Landkreis Nürnberger Land, Willibald Gailler, Landkreis Neumarkt, Mario Rubel, Gemeinde Schwarzenbruck, Sabine Popp, Regierung Mittelfranken sowie Christiane Münderlein, Vorständin Kita-Verband ihre Grußworte an die gesamte Einrichtung. Alle Redner*innen betonten ihre Dankbarkeit für den unermüdlichen Einsatz und die starke Arbeit, die die Mitarbeitenden der Faks bereits seit Jahrzehnten leisten, um die Fachkräfte von morgen kompetent auszubilden. Stellvertretend für den Träger Rummelsberger Diakonie gratulierte Karl Schulz, Vorstand Dienste, zu dem halben Jahrhundert. Er freue sich über das stetig wachsende Interesse für die angebotenen Ausbildungen. Schulz fügte hinzu, dass alle Rummelsberger sehr stolz auf die Faks seien. Zudem betont er die Herausforderungen, die der soziale Träger auch bei der Refinanzierung der Einrichtung habe und dass dafür eine enge Zusammenarbeit mit der Politik nötig sei, um gegen den deutschlandweiten Fachkräftemangel vorzugehen. Denn „Kinder brauchen Fachkräfte“, sagt Karl Schulz in seiner Grußrede. 

Innovative und kreative Unterrichtsweise 

Zum Abschluss des Festaktes berichteten aus dem Schulführungsteam Anke Bergau, Corinna Fahnroth sowie Schulleiterin Diakonin Susanne Stöcker von den aktuellen Zielen und Strategien der Faks. Bei dem Thema Digitalisierung ist die Fachakademie Vorreiterin, so konnte sie problemlos während der Coronavirus-Pandemie online Unterricht anbieten. Selbst verantwortlich erlernen die Studierenden schon lange den verantwortungsvollen Umgang mit Medien. Während die Faks die Digitalisierung weiter vorantreibt, wurde nun auch ein Förderverein gegründet. Nächstes Jahr soll die Nachhaltigkeit der Fachakademie intern getestet werden. Dieser Wille, sich immer weiter fortzubilden und zu entwickeln, zeichnet die Faks aus. Alle Anwesende waren sich dabei einig, dass die Faks weiterhin so innovativ und erfolgreich die nächsten 50 Jahre bestreiten wird. 
 


Von: Paula Wahlig

Von links: Diakon Christian Oerthel (Leiter der Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge der Rummelsberger Diakonie), Christiane Münderlein (Vorständin KitaVerband), Mario Rubel (Gemeinde Schwarzenbruck), Willibald Gailler (Landkreis Neumarkt),

17.02.2020

Inklusive Diagnostik – ein Widerspruch?

Rund 70 Interessierte besuchten Fachtag der Fachakademie für Heilpädagogik.

Rummelsberg – „Nicht über uns ohne uns“. Diese Aussage stand im Mittelpunkt des Fachtags der Fachakademie für Heilpädagogik zum Thema „Von der Diagnostik zum heilpädagogischen Handlungsansatz“.

Prof. Dr. Christina Reichenbach von der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum diskutierte in ihrem Vortrag darüber, ob Diagnostik im Widerspruch zur Inklusion stehe. Sie hinterfragte zunächst kritisch das gültige Verständnis von Diagnostik. „Diagnostik muss mehr sein als Kategorisieren“, ermahnte sie. „Da es kein allgemeingültiges Verständnis von Inklusion gibt, gibt es auch kein allgemein gültiges Verständnis oder gar ein Vorgehen zur inklusiven Diagnostik.“ Ziele einer inklusiven Diagnostik seien der fortlaufende Erhalt von Erkenntnissen, die Teilhabe ermöglichten. Dabei sei es wichtig, so Reichenbach, dass mehrere Perspektiven in den diagnostischen Prozess eingebunden wären und zahlreiche Methoden genutzt würden. Die Professorin stellte verschiedene Methoden vor, die von Beobachtung über Befragung bis hin zu Tests reichten. „Ein optimaler diagnostischer Prozess spricht nicht über einen Menschen, sondern mit ihm – und plant nicht für einen Menschen, sondern mit ihm“, fasste sie zusammen.

Am Nachmittag luden Dozentinnen und Dozenten der Fachakademie sowie Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie zu verschiedenen Workshops ein. Unterschiedliche Methoden und Handlungsansätze konnten dabei miteinander verglichen werden.

Die Besucherinnen und Besucher waren vom Fachtag angetan. „Durch den Vortrag habe ich jetzt eine grobe Übersicht über das Thema“, fasste Thomas Heyder, Studierender an der Fachakademie für Heilpädagogik und Mitarbeiter im Wichernhaus in Altdorf, zusammen. „Vor allem die kritische Betrachtung verschiedener Testverfahren war interessant. Ich habe mich auch vorab über die Inhalte der Workshops informiert und habe einen dazu passenden Workshop gewählt.“

Auch Gerlinde Mayer, Wohnbereichsleitung im Wichernhaus, hat etwas mitgenommen. „Dabei bin ich gar keine Heilpädagogin“, lacht sie. „Aber der Tag hat mich sehr neugierig gemacht, ich nehme einige neue Ideen, zum Beispiel für die nächsten Team-Gespräche, mit. Ich möchte auf jeden Fall noch tiefer in die Materie einsteigen.“


Von: Diakonin Arnica Mühlendyck

Prof. Dr. Christina Reichenbach von der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe (Mitte) wurde von Schulleiterin Stephanie Bäsmann (rechts) und Dozentin Andrea Reif (links) begrüßt.

Der Vortrag am Vormittag des Fachtags wurde von rund 70 Menschen besucht – Studierende der Fachakademie, ehemalige Studierende, Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie und Mitarbeitende anderer Träger.

Auch Gerlinde Mayer und Thomas Heyder aus dem Wichernhaus Altdorf waren beim Fachtag mit dabei.