Fachakademien der Rummelsberger Diakonie im Rahmen der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) zertifiziert
Mehr lesenRummelsberg – Den Fachakademien für Sozialpädagogik in Nürnberg und Rummelsberg und der Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg wurde die Qualität mit dem Zertifikat der Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung (AZAV) bestätigt.
Konkret bedeutet das, dass die Fachakademien ab 1. September 2024 auch Bewerber*innen für die Erzieher*in und für die Praxisintegrierte Ausbildung zur Erzieher*in (PIA) an den Fachakademien für Sozialpädagogik sowie Bewerber*innen für die Ausbildung zur*zum Heilpädagog*in an der FAK für Heilpädagogik mit Bildungsgutscheinen aufnehmen können.
Personal, Ausstattung, Methoden, Kommunikation geprüft
Die AZAV-Zertifizierung war jedoch ein langer Weg“, betonen die Schulleitungen. Zuerst mussten die Schulen in das bestehende Trägerzertifiziert aufgenommen werden, um anschließend für die Ausbildungen eine Maßnahmenzulassung zu erhalten, wo unter anderem Punkte wie Personal, Methodik, Integrationsfähigkeit und Ressourcenmanagement an der Schule geprüft wurden. „Da steckt viel Arbeit dahinter!“, sind sich die Schulleitungen alle einig.
Diakon Christian Oerthel, Leitung des Fachbereichs Bildung, freut sich mit den Kolleg*innen über das Erreichte. Durch die AZAV-Zertifizierung haben die Rummelsberger beruflichen Schulen erneut ihre hohe Qualität und Fachlichkeit unter Beweis gestellt.
Bildungsgutscheine mit Zertifizierung zugelassen
Die Zertifizierung der Fachakademie bietet den Student*innen einen großen Vorteil: Sie können Bildungsgutscheine der Agentur für Arbeit an der Schule einlösen. Die Agentur für Arbeit übernimmt die anfallenden Kosten der Ausbildung. Das soll einen finanziellen Engpass während der Ausbildung verhindern.
Bildungsgutscheine sind ein Mittel der Agentur für Arbeit, Menschen erfolgreich in den Arbeitsmarkt einzugliedern. Damit wird die Ausbildung zum*zur Erzieher*in und Heilpädagog*in an der FAkS attraktiver für Menschen, die von Arbeitslosigkeit bedroht sind oder keinen Job haben. Wer einen Anspruch auf den Bildungsgutschein hat, erfahren Sie bei Ihrer zuständigen Agentur für Arbeit.
„Wir sind stolz auf die erfolgreiche Zertifizierung durch die TAW-Cert in Altdorf, die uns mit dem Trägerzertifikat bescheinigt wurde“, sagt Annemarie Schön, QM-Beauftragte und interne Auditorin für das Zertifizierungsverfahren.
Weitere Informationen zu den Ausbildungen in den Rummelsberger Schulen finden Sie unter https://bildung.rummelsberger-diakonie.de/die-schulen/
Absolvent*innen der Rummelsberger Fachakademie für Heilpädagogik (FAKH) beschreiten erfolgreich beruflichen Weg
Mehr lesenRummelsberg - Seit Herbst 2022 leitet Stefanie Ferstl die Fachakademie für Heilpädagogik. Sie hat die Akademie selbst besucht und gehört zu den ersten der mittlerweile fast 500 Absolvent*innen. Wie sie sind viele der staatlich anerkannten Heilpädagog*innen den Rummelsberger Diensten treu geblieben und haben zum Teil herausragende Aufgaben übernommen.
Durch über ein Vierteljahrhundert Ausbildung für Heilpädagogik zieht sich ein roter Faden: Heilpädagog*innen müssen sich laut Ferstl für die Klient*innen einsetzen. Die Weiterbildung zeichnet sich dadurch aus, Fachkräfte heranzubilden, die neben dem nötigen Know-how verfügen auch eine ethisch reflektierte und verantwortungsbewusste Herangehensweise an ihre Arbeit mitbringen.
Berufsbegleitende Weiterbildung
Voraussetzung für die vierjährige Weiterbildung ist eine Ausbildung als Erzieher*in, Heilerziehungspfleger*in oder in anderen sogenannten teilaffinen Gesundheits-berufen mit entsprechender Berufserfahrung. Die Ausbildung ist berufsbegleitend. Einmal wöchentlich ist Unterricht. Drei Vertiefungsmodule (jeweils eine ganze Woche) pro Schuljahr ergänzen ihn. Diese Form bietet die Möglichkeit, das Gelernte unmittelbar in der Praxis anzuwenden.
Stefanie Ferstl weiß, dass es ausgesprochen anspruchsvoll ist, sich mit neuen Inhalten auseinander zu setzen und andererseits an der Arbeitsstelle gefordert zu sein: „Ich sehe beide Seiten im Vorteil, denn die Einrichtungen verfügen über Mitarbeitende, die mit jedem Schultag über mehr Know-How verfügen, hoch motiviert sind und erlerntes sofort mit Praxis-Erfahrungen kombinieren können.“ Ferstl empfiehlt, nicht mehr als eine Stelle mit rund 80 Prozent einer Vollzeitstelle auszuüben. „Bei aller Belastung, braucht es auch freie Augenblicke,“ stellt sie fest.
Neben der fundierten Wissensvermittlung stehen grundlegende Prinzipien wie Selbstreflexion, Haltung, Macht und Selbstbestimmung im Fokus. Ferstl sieht darin einen gesellschaftlichen Anspruch und Auftrag: „Die angehenden Heilpädagog*innen arbeiten zuweilen an Brennpunkten menschlichen Lebens. Wenn wir es schaffen, Ihnen Kraft, Ausdauer und Zuversicht zu vermitteln, um gegen eine zunehmende Verrohung in der Gesellschaft dauerhaft arbeiten zu können, haben wir vieles erreicht.“ Schließlich verdiene es jeder Mensch, immer wieder eine Chance zu bekommen. Die Ausbildung unterstreicht die Wichtigkeit von Selbstwirksamkeit sowie das Finden von Nischen, um individuelle Potenziale zu entfalten.
Weitere informationen zum Programm der FAKH finden Sie hier:
https://heilpaedagogik-rummelsberg.de/
Wo landen die FAKH-Absolvent*innen?
Drei Absolvent*innen der FAKH zeigen in Form eines Steckbriefs, was ihnen die Weiterbildung gebracht hat.
Thomas Bärthlein
Funktion: Regionalleitung in der RDJ
Funktion vor der Weiterbildung an der FAKH: Gruppendienst in einer Einrichtung für Menschen mit Körperbehinderung in Nürnberg.
arum diese Ausbildung? „Der Impuls war bei der Ausbildung nicht stehen zu bleiben. Ich war auf der Suche nach einem Studium, das den Menschen in den Mittelpunkt stellt.“
Wenn ich an die FAKH denke, fällt mir ein: „Mein Vorstellungsgespräch, die Bewerbungsfrist war bereits 3 Monate abgelaufen, die Neugier der Schulleitung hat mir eine Einladung und dann den Studienplatz ermöglicht. Wer neugierig ist kann mich einfach ansprechen.“
Ich würde die FAKH empfehlen, weil: „…sie jedem Menschen, der sich neugierig auf den Weg macht, breiten Raum für neue Erkenntnisse, Einsortieren von Erfahrungen und neues Wissen das mit auf den Weg gibt. Aber nicht vergessen, in Bewegung kommen muss jeder für sich selbst.“
Karin Ballwieser
Funktion: Dienststellenleitung
Funktion vor der Weiterbildung an der FAKH: „Ich war Mitarbeiterin bei den Ambulanten Diensten – Betreutes Wohnen Rummelsberg.“
Berufsausbildung/ -erfahrung vor der FAKH: „Erzieherin, 2 Jahre Kindergarten, 9 Jahre stationäre Jugendhilfe (Arbeit in einer Wohngruppe für Azubis), 4 Jahre ambulante Hilfe als Erziehungsbeistand und sozialpädagogische Familienhilfe
Das Wichtigste, was ich aus der Weiterbildung mitgenommen habe: Martin Buber: „Eine wirkliche Begegnung zwischen Menschen ereignet sich nur im Dialog auf Augenhöhe“.
Ich würde die FAKH empfehlen, weil…: „…die Dozent*innen fachlich toll und sehr gut mit den Studierenden im Austausch sind. Sie machen ihnen Mut machen, Neues auszuprobieren und vermitteln die Inhalte gut. Und außerdem war es eine schöne Zeit mit den Studierenden. Ich habe mich auf jede Blockwoche gefreut.“
Horst Jugl
Funktion: Leitung Wohnen; Beauftragte Dienststellenleitung
Funktion vor der Weiterbildung an der FAKH: „Ich war Diakon mit Erzieherausbildung und Gruppenleitung in der Jugendhilfe.“
Warum diese Ausbildung? Interesse an Weiterentwicklung, insbesondere auch der pädagogischen Qualifikation, Krise im Arbeitsbereich und mangelnde Perspektiven
Ich würde die FAKH empfehlen, weil: „…die Heilpädagogik mir an vielen Stellen geholfen hat handlungsfähig zu werden. Die Ausbildung hat Lust auf mehr geweckt.“
Lernende machen bei Kundgebung in Nürnberg auf Belange sozialer Berufe aufmerksam
Mehr lesenNürnberg – Soziale Berufe haben mehr Anerkennung und Wertschätzung verdient: Diese Botschaft unterstrichen die angehenden Fachkräfte, die Lernenden der Fachakademie für Sozialpädagogik (FakS) Nürnberg, der Berufsfachschule für Altenpflegehilfe und Pflege Nürnberg, der erweiterten Pflegehelferausbildung in Nürnberg sowie der Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg. „Gute Pflege braucht mehr als Applaus und warme Worte“, „Ohne uns läuft der Laden nicht, wir sind systemrelevant“, prägnante Sätze wie diese fielen auf der Bühne.
Lernende von vier verschiedenen Rummelsberger Schulen haben anlässlich von Aktionstagen in Nürnberg ein abwechslungsreiches Programm rund um das Thema „Vielfalt“ geboten bekommen. Am Dienstag, 19. März, wurde es politisch. Lehrkräfte und Lernende machten ab 14 Uhr am Hallplatz vor lokalen Politiker*innen lautstark auf die Belange von sozialen Berufen aufmerksam.
Gleich zu Beginn der Veranstaltung wurden jedoch ernste Töne angeschlagen. Karl Schulz, Vorstand Dienste der Rummelsberger Diakonie, sprach in seiner Rede zur Zukunft der Fachkräfte-Ausbildung in Bayern davon, wie wichtig es in Zeiten von Fachkräftemangel sei, alles zu tun, um die Infrastruktur für die Bildung und Ausbildung zu erhalten, zu stärken und auszubauen. „Wir werden nicht müde die Ausbildung hochwertiger Fachkräfte zu sichern“, sagte Schulz und nahm die Politik in die Pflicht. „Das kostet und wir sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen.“
Vor Ort konnten sich die angehenden Fachkräfte zudem mit Politiker*innen austauschen. Verena Osgyan, Mitglied des bayerischen Landtags, die Sozialreferentin der Stadt Nürnberg Elisabeth Ries, SPD-Stadtrat Michael Ziegler, Thomas Zeitler, Vorstand des Kurt-Eisner-Vereins für politische Bildung, und der Vorsitzende der Nürnberger SPD, Dr. Nasser Ahmed, standen Frage und Antwort.
Ein Flashmob in Gebärdensprache zu dem Song „Auf uns“ von Andreas Bourani kehrte während der rund 1,5 stündigen Veranstaltung immer wieder – das animierte Lernende, Lehrkräfte und Interessierte zum Mittanzten. Die politische Botschaft wurde mit Musik, Tanz und Schildern bunt und vielfältig unterstrichen.
Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik feiert Jubiläum
Mehr lesenRummelsberg – Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Rummelsberger Fachakademie für Sozialpädagogik (Faks) nahmen am 20. Oktober 2023 neben den Lehrkräften, Studierenden und Ehemaligen zahlreiche Politiker*innen an den Feierlichkeiten teil. Diakon Christian Oerthel, Leiter der Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge der Rummelsberger Diakonie, führte durch den Festakt und blickte gemeinsam mit den Gästen auf die letzten 50 Jahre der Fachakademie zurück. So werden nicht nur 50 Jahre Faks Rummelsberger gefeiert, sondern auch „50 Jahre Diakoniegeschichte“, sagt Christian Oerthel. Zu den Anfangszeiten konnten nur Männer die damalige „Diakonenschule“ besuchen, was mit der staatlichen Anerkennung der Erzieher*innen Ausbildung ein Ende hatte. Der ehemalige Schulleiter Pfarrer Jürgen Zinck nannte es in seiner Rede ein großes Glück, dass die angehenden Pädagog*innen mit der Öffnung ab 1995 die Gemeinschaft der Faks sehr bereicherten.
Dankbarkeit für die starke Arbeit
Darauffolgend richteten Fabriele Drechsler, Landkreis Nürnberger Land, Willibald Gailler, Landkreis Neumarkt, Mario Rubel, Gemeinde Schwarzenbruck, Sabine Popp, Regierung Mittelfranken sowie Christiane Münderlein, Vorständin Kita-Verband ihre Grußworte an die gesamte Einrichtung. Alle Redner*innen betonten ihre Dankbarkeit für den unermüdlichen Einsatz und die starke Arbeit, die die Mitarbeitenden der Faks bereits seit Jahrzehnten leisten, um die Fachkräfte von morgen kompetent auszubilden. Stellvertretend für den Träger Rummelsberger Diakonie gratulierte Karl Schulz, Vorstand Dienste, zu dem halben Jahrhundert. Er freue sich über das stetig wachsende Interesse für die angebotenen Ausbildungen. Schulz fügte hinzu, dass alle Rummelsberger sehr stolz auf die Faks seien. Zudem betont er die Herausforderungen, die der soziale Träger auch bei der Refinanzierung der Einrichtung habe und dass dafür eine enge Zusammenarbeit mit der Politik nötig sei, um gegen den deutschlandweiten Fachkräftemangel vorzugehen. Denn „Kinder brauchen Fachkräfte“, sagt Karl Schulz in seiner Grußrede.
Innovative und kreative Unterrichtsweise
Zum Abschluss des Festaktes berichteten aus dem Schulführungsteam Anke Bergau, Corinna Fahnroth sowie Schulleiterin Diakonin Susanne Stöcker von den aktuellen Zielen und Strategien der Faks. Bei dem Thema Digitalisierung ist die Fachakademie Vorreiterin, so konnte sie problemlos während der Coronavirus-Pandemie online Unterricht anbieten. Selbst verantwortlich erlernen die Studierenden schon lange den verantwortungsvollen Umgang mit Medien. Während die Faks die Digitalisierung weiter vorantreibt, wurde nun auch ein Förderverein gegründet. Nächstes Jahr soll die Nachhaltigkeit der Fachakademie intern getestet werden. Dieser Wille, sich immer weiter fortzubilden und zu entwickeln, zeichnet die Faks aus. Alle Anwesende waren sich dabei einig, dass die Faks weiterhin so innovativ und erfolgreich die nächsten 50 Jahre bestreiten wird.
Zum 25-jährigen Jubiläum kamen mehr als 100 Fachleute nach Rummelsberg
Mehr lesenSchwarzenbruck – „25 Jahre Fachakademie für Heilpädagogik sind Anlass dankbar zurückzublicken und gleichzeitig mutig nach vorne zu blicken,“ eröffnete Diakon Christian Oerthel, Leiter der Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge, das Expertentreffen in Rummelsberg. Bildung mutig zu gestalten sei Absicht der Akademie und des Trägers. Vor 25 Jahren wurde der Mut bewiesen. Mut braucht es immer noch. Insbesondere, was die Finanzierung einer Ausbildung betrifft, die im Verantwortungsbereich des Kultusministeriums liegt und doch vielmehr Berührungspunkte mit dem Sozialministerium hat. Oerthel bat die anwesende stellvertretende Landrätin Gabriele Drechsler um politische Unterstützung beim Freistaat, denn die zur Verfügung gestellten Mittel wurden seit Jahren nicht angepasst.
Karl Schulz, als Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie für die Fachakademie zuständig, lobte die Entscheidung der Gründer*innen trotz eines damaligen Sparkurses in die Qualität der Ausbildung für Mitarbeitende investiert zu haben. Man brauche die Heilpädagog*innen dringend als Fachleute in den Handlungsfeldern der Diakonie. Schulz appellierte: „Bleiben, beziehungsweise kommen sie nach ihrem Abschluss in eine unserer Einrichtungen. Wir freuen uns auf Sie.“
Seit dem vergangenen Herbst ist Stefanie Ferstl die Leiterin der Fachakademie. Sie hat selbst die Akademie besucht und gehört zu den ersten der bislang 461 Absolvent*innen. In ihrem Festvortrag setzte sie einen hoffnungsvollen Ausblick. Sie sei zuversichtlich auch in Zukunft Räume für Begegnung, Bildung und die Entwicklung von Menschen bieten zu können. Für sie gehört dazu, sich gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen und der dazu gehörenden Verantwortung zu stellen, die Selbstverständlichkeit, sich für benachteiligte Menschen einzusetzen und den Mut Missstände an- und auszusprechen. Für Ferstl ein Indiz dafür, dass Heilpädagogik eine starke Profession ist.
Auch die Vorgängerin Ferstls, Stephanie Bäsmann betonte, wie wichtig Haltung in der Heilpädagogik sei. Menschen, die Heilpädagogik in Anspruch nehmen, kommen mit je ihrer eigenen Geschichte. Die müsse wahrgenommen werden, um eine Entwicklung nach vorne zu ermöglichen. Heilpädagogisches Handeln braucht sensibles Fühlen, Schauen, Zuhören und den Willen ein heilendes Klima zu schaffen, damit Menschen wieder „ganz“ werden können. Heilpädagog*innen wissen, dass jede*r Klient*in seine eigene Zeitspanne braucht, um für sich und in seinen Möglichkeiten „heil“ zu werden.
Der erste Leiter der Fachakademie, Erwin Gäb, freut sich darüber, dass die Heilpädagogik sich immer weiterentwickelt und dabei in ihren Annahmen durch naturwissenschaftliche und neurologische Forschungen bestätigt wird. Kritisch äußerte er sich bei allem Verständnis für die Faszination digitaler Werkzeuge dazu, was die Digitalisierung anrichten kann. Er sei sich sicher, zu viel Einsatz von Smartphone und Co produziere letztendlich nur mehr Kundschaft für die Heilpädagogik.
Die Fachakademie Heilpädagogik gehört zu den Rummelsberger Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge. Sie umfassen rund 1.200 Schulplätze für Pflege, Heilpädagogik, Heilerziehungspflege, Erziehung, Kinderpflege und Sonderpädagogische Förderung. Nahezu 200 Lehrende in Voll- und Teilzeit sind Begleiter*innen und Lots*innen durch die Ausbildungsgänge.
Modern ausgestattetes Medienlabor an Fachakademie für Sozialpädagogik (FakS) bringt digitales Leben in das selbstverantwortliche Lernen. Dank großzügiger Spende von Hermann-Gutmann Stiftung an Rummelsberger Diakonie.
Mehr lesenRummelsberg – Ein Podcast zum Thema inklusive Arbeit im Krippenalltag oder ein Video über Literatur und Medienpädagogik im Kindergarten – die Studierenden an der Fachakademie für Sozialpädagogik (FakS) in Rummelsberg können nun auch Hör- oder Videobeiträge im Studienalltag erstellen. Dank einer großzügigen Förderung in Höhe von 25.000 Euro durch die Hermann-Gutmann-Stiftung für das Projekt „Menschsein in der digitalen Welt“ konnte an der FakS ein Medienlabor für die Studierenden eingerichtet werden. Ausgestattet mit Kamera, Stativ und Mikrophonen, Podcast-Mikrophonen, Rechner, Monitor und Schalldämmungselementen. „Damit können unsere Lernenden nun auch alle modernen Formate nutzen, um sich Lerninhalte zu erarbeiten und zu vertiefen,“ freut sich Schulleiterin Diakonin Susanne Stöcker.
Für die Fachakdemie ist es essenziell, die gewonnenen digitalen Kompetenzen aus der Pandemiezeit zu pflegen und weiterzuentwickeln. Nicht nur, weil Medienkompetenz und -erziehung im bayrischen Bildungsplan verankert sind. Sondern auch, um den Studierenden neben dem Medienpädagogik-Unterricht die Möglichkeit zu bieten, ihre eigenen digitalen Kompetenzen zu trainieren und weiterzuentwickeln. Außerdem können die Student*innen an der FakS innerhalb der Ausbildung ein Zertifikat als Medienerzieher*in erlangen. Dazu gehört natürlich auch viel Praxiserfahrung.
Zur Spendenübergabe im Rahmen des Praxistags an der FakS waren neben Diakonin Stöcker, Donzentin Corinna Fahnroth und Diakon Christian Oerthel, Leiter Berufliche Schulen und Studiengänge, außerdem Angela Nowotny, Vorstandsvorsitzende sowie Reiner Rupprecht, Vorstandsmitglied von der Hermann-Gutmann-Stiftung erschienen. Die Hermann-Gutmann-Stiftung fördert seit 1987 wissenschaftliche Zwecke und Erziehung sowie Volks- und Berufsbildung und auch die Rummelsberger Diakonie konnte mit ihrer Unterstützung bereits zahlreiche Bildungsprojekte verwirklichen.
Stiftungsvorstand Rupprecht und Vorstandsvorsitzende Novotny gewannen im Rahmen des Praxistages einen guten Einblick in den Schulalltag und zeigten sich von der Neugestaltung der FakS beeindruckt: „Hier ist konzeptionell wie räumlich eine sehr moderne Lernlandschaft entstanden, die selbstverantwortetes Lernen und echte Schulentwicklung ermöglicht,“ so Rupprecht.
Fachtag Selbstverantwortliches Lernen mit 150 Expert*innen in Rummelsberg
Mehr lesenNürnberg – Rund 150 Lehrende und Lernende sind zum Fachtag Selbstverantwortliches Lernen nach Rummelsberg gekommen. „Stell Dir vor, es ist Schule und alle gehen hin,“ so eröffnete Diakon Christian Oerthel, Leiter der Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge das Expertentreffen in Rummelsberg. Vorstandmitglied Diakonin Elisabeth Peterhoff sprach in ihrem Grußwort die Freude darüber aus, wie großartig es ist, wenn Lehre den Lernenden ermutigt und seine Potenziale zu heben weiß. Landrat Armin Kroder griff diesen Gedanken auf und bescheinigte den Rummelsberger Fachleuten eine hohe Innovationskraft in der Bildung von Menschen. Er sieht den Ansatz des Selbstbestimmten Lernens bestätigt, wenn von kleinen Anfängen in einen immerwährenden Zustand erfolgreichen Erfassens von Erfahrungen und Wissen gelangt wird.
Wie das in einer über zehnjährigen Praxis mit Erfolg umgesetzt wird, berichtete Stefan Ruppaner, Schulleiter der Alemannenschule in Wutöschingen. „Das Problem der Schulen in Deutschland ist der Unterricht,“ sagte er und untermauerte mit Vergleichszahlen die Leistungsfähigkeit des an seiner Schule umgesetzten Konzepts. Dazu musste der Ort des Lehrens zu einem Ort des Lernens umgebaut werden. Die Alemannenschule ist eine Gemeinschaftsschule in Baden-Württemberg, an der mittlerweile die ersten Absolvent*innen das Abitur mit einem besseren Noten-Durchschnitt als im Landesvergleich bestanden haben. Besonderen Wert wird neben dem Fachlichen auf die Personale und Soziale Kompetenz gelegt. „Wir verstehen unsere Arbeit als einladend, ermutigend und inspirierend,“ betont Ruppaner. Jeder Schultag beginnt um 7.25 Uhr. Keiner muss dann zum täglichen Angebot in musischen und künstlerischen Fächern da sein. Tatsächlich stünden die ersten Lernenden eine halbe Stunde vorher an der Schultür. Der Schultag ist anschließend nicht durch ein starres Gerüst von Stundenplänen strukturiert, sondern davon, was Lernende für sich Lernen wollen. Alle sind mit einem Tablet-Computer ausgestattet. Schulbücher haben ausgedient. Jede*r Lernende hat Anspruch auf ein wöchentliches Coaching, bei dem besprochen wird, welche Lerninhalte schon erledigt und was noch angegangen werden muss. Das Tempo bestimmt dabei nicht die*der Lehrende. Damit alles so funktioniert wurden im wahrsten Sinne des Wortes neue Räume geschaffen, in denen Platz ist, neues auszuprobieren, in Ruhe zu lernen und Lehrende dann zu erreichen, wenn man sie braucht. Neben den Lernlandschaften wurden neue Unterrichtsmaterialien entwickelt. Da gibt es Filme oder Anwendungen fürs Tablet sowie selbstproduzierte Podcasts, die voll sind mit Anregungen. Zudem sind Lernräume außerhalb der Schule ein weiteres wichtiges Element. Wenn es um Natur geht, wird dies dort erfahren. Lernen durch Fragen, Probieren und Erfahren an den Orten, wo das Wissen gebraucht wird. Dass dabei immer auch das Lernteam als soziale Komponente eine große Rolle spielt, ist für Ruppaner selbstverständlich. An seiner Schule gilt: „Es geht darum herauszufinden, was man als nächstes erforschen will.“
„Darum geht es auch bei uns“, spannte Diakonin Katharina Keinki, Projektleiterin Selbstverantwortliches Lernen, nach dem Vortrag den Bogen zu den Rummelsberger Fachakademien. Denn die boten im Laufe des Fachtages Einblicke in ihre Ansätze zum Selbstverantwortlichen Lernen. So stellte Dorothea Eidam, Schulleiterin der Pflegeschule auf der Wülzburg gemeinsam mit der Auszubildenden Lisa Schülein Lernboxen zu einem Pflegethema vor. In diesen Boxen finden Lernende das Material, mit dem sie sich in Gruppen oder Einzeln mit einem Lerninhalt auseinandersetzen können. Lisa Schülein ist begeistert von dieser Form des Lernens: „Ich kann mein eigenes Tempo bestimmen und zudem macht es Spaß ganz unterschiedliche Methoden des Lernens auszuprobieren.“
Diakonin Keinki ist überzeugt davon, dass heute eigentlich gar nicht mehr anders gelehrt werden dürfe. Selbstbestimmtes Lernen fördert die in sozialen Berufen so wichtigen beruflichen Eigenschaften Team- und Konfliktfähigkeiten, Empathie, Kreativität sowie die Entwicklung zu einer reifen Persönlichkeit. Darüber hinaus wirkt sich Selbstverantwortliches Lernen auf die Rolle der Lehrenden aus. Von der reinen Vermittlung von Wissen wandelt sich ihre Aufgabe hin dazu, gute Bedingungen zu schaffen, Begleiterinnen, Lotsen und schließlich Coaches der Absolvent*innen der Fachakademien zu sein.
Unter den Gästen des Fachtages waren etliche Vertreter*innen von Allgemeinbildenden und Beruflichen Schulen aus dem süddeutschen Raum. Die Lehrkraft eines Wirtschaftsgymnasiums aus Überlingen am Bodensee war hellauf begeistert vom Programm des Fachtages: „Es war unglaublich anregend und macht Mut, einfach loszulegen.“ Der Erfolg gibt Selbstverantwortlichem Lernen recht: ohne Unterricht wird Lernen leichter, erfolgreicher und macht einfach Spaß.
Die Rummelsberger Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge befinden sich in Ebenried, Nürnberg, Penzberg, Rummelsberg, Schwabach und Weißenburg. Sie bieten rund 1.200 Schulplätze für Pflege, Heilpädagogik, Heilerziehungspflege, Erziehung, Kinderpflege und Sonderpädagogische Förderung. Nahezu 200 Lehrende in Voll- und Teilzeit sind Begleiter*innen und Lots*innen durch die Ausbildungsgänge.
Fachtag zum Selbstverantwortlichen Lernen der beruflichen Schulen
Mehr lesen„Es ist eine ganz andere Motivation, an seiner eigenen Frage zu arbeiten und eine Antwort zu finden.“ Jonathan Dammann, Lernender
Die beruflichen Schulen der Rummelsberger Diakonie haben es sich auf die Fahnen geschrieben, Bildung mutig zu gestalten. Wir erproben das selbstverantwortliche Lernen mit dem Ziel, Lernenden ein Umfeld zu bieten, in dem sie ihr eigenes Potenzial entfalten können und Verantwortung für ihr schulisches Lernen übernehmen können.
Wir laden Sie herzlich ein, unsere Arbeit kennen zu lernen und sich begeistern zu lassen.
Die Rummelsberger Diakonie unterhält seit mehr als 130 Jahren Ausbildungsstätten. Heute stehen mehr als 1.200 Ausbildungsplätze für pflegerische, erzieherische, heilpädagogische und diakonische Berufe zur Verfügung. Die rund 160 Lehrkräfte an den 9 Berufsfachschulen und Fachakademien bilden nach neuesten Erkenntnissen und Methoden aus.
Einer unserer Ansätze ist das selbstverantwortliche Lernen. Wir verfolgen damit das Ziel, Lernenden ein Umfeld zu bieten, in dem sie ihr eigenes Potenzial entfalten können und Verantwortung für ihr schulisches Lernen übernehmen können.
Unsere Berufsfachschulen und Fachakademien befinden sich in Nürnberg, Schwabach, Rummelsberg, Ebenried, Weißenburg und Penzberg. Hier gehts zu den Schulen.
• Berufsvorbereitung für Lernende mit sonderpädagogischem Förderbedarf in Weißenburg
• Ausbildung zum/zur Kinderpfleger*in in Schwabach
• Ausbildung zum/zur Erzieher*in in Rummelsberg und Nürnberg
• Ausbildung zum/zur Pflegefachhelfer*in und Pflegefachfrau/Pflegefachmann in Nürnberg, Weißenburg und Penzberg
• Ausbildung zum/zur Heilerziehungspflegehelfer*in und Heilerziehungspfleger*in in Ebenried bei Allersberg
• Ausbildung zum/zur Heilpädagoge*in in Rummelsberg
Bei der Rummelsberger Diakonie kann man seine Ausbildung machen, seine Praktikas und Annerkennungsjahre absolvieren und natürlich nach der Ausbildung seinem Traumberuf finden und bleiben. Alle Traumberufe findet man unter www.traumberufe-rummelberger.de
Meine Heilpädagogik - meine Haltung: Präsentationen des K 20
Mehr lesenAm Ende ihres dritten Ausbildungsjahres präsentierte der Kurs 20, was die jeweils eigene Heilpädagogik und Haltung ausmacht, sozusagen den "inneren Kompass":
Dabei wurde das persönliche Wachstum deutlich und viele Impulse bedeutsam, wie:
Heilpädagogik für das Volk!
Ich bin als Heilpädagog*in das Medium meines Tuns.
Wo ich bin ist Heilpädagogik!
Denn, wie es schon Paul Moor konstatierte "man erzieht viel mehr durch das, was man ist als durch das was man tut".
Die Gedanken zu Paul Moors "Inneren und Äußeren Halt" kursübergreifend für Interessierte erstellt
Mehr lesenPaul Moor ist mit seinen Gedanken zum "Inneren und Äußeren Halt" zentral für unsere Heilpädagogik. Nun entstand eine Zusammenschau, die hoffentlich das Verständnis und die Begeisterung für seine Theorie entfacht, unterstützt und nachhaltig für die Praxis verankert.
Das "Moorbüchlein" ist in der Bibliothek auszuleihen.
Und vielen Dank dem "K 3" mit Herrn Wölfel für die praktische Umsetzung!
Zirkus und Heilpädagogik
Mehr lesenMit Sönke Jädicke entdeckt Kurs 19 voller Freude, Faszination und Spaß die heilpädagogische Welt des Zirkus
Unser Kurs 18 verabschiedet sich und K 22 startet
Mehr lesenNach 4 Jahren Ausbildung verabschiedet sich unser Abschlusskurs: 12 frisch gebackenen Heilpädagog*innen bringen ihre Persönlichkeit und Kompetenzen an unterschiedlichsten Stellen in Bayern ein.
Wir begrüßen 24 neue Studierende an unserer Fachakademie. Mit viel Elan und Enthusiasmus hat der Kurs begonnen. Wir freuen uns auf 4 interessante und spannende Jahre miteinander.
Vernissage findet am 8. Oktober um 16 Uhr in der Fachakademie für Heilpädagogik statt
Mehr lesenRummelsberg/ Postbauer-Heng – Kunst kommt von Können! In diesem Fall ist das ganz klar: Martina Beslic, Brigitte Dehmlow, Adolf Graf, Berit Heyde, Hubert Hoppe, Karlheinz Müller, Rudi Schröder, Gerhard Wendling und Gerhard Zondler können sich seit 2016 im Wurzhof in Postbauer-Heng künstlerisch ausprobieren und sind daran gewachsen. Die Männer und Frauen leben in der Einrichtung der Rummelsberger Diakonie. Sie genießen es, alle vier Wochen mit Kunsttherapeut Andreas Brückner drei Stunden lang zu malen. Rund 30 bis 40 ihrer Werke werden die Künstler*innen bei einer Vernissage am Freitag, 8. Oktober, um 16 Uhr in der Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg der Öffentlichkeit vorstellen.
„Es geht um den Prozess des Malens, nicht um das Ergebnis“, stellt Kunsttherapeut Brückner klar. Mit anderen Worten: Es steht weniger das fertige Gemälde im Mittelpunkt als vielmehr der Weg dorthin, also beispielsweise die verschiedenen Methoden, die der Künstler oder die Künstlerin anwendet. Auch was bei dem oder der Malenden während der Arbeit an dem Bild passiert, ist wichtig. Denn manchmal treten Blockaden auf, werden alte Traumata berührt. Und das obwohl, oder vielleicht gerade weil, Brückner die Teilnehmenden der beiden Kunstgruppen ganz frei malen lässt. Im Vorfeld der Vernissage berichtet der Kunsttherapeut über das bereits seit gut drei Jahren laufende Kunstprojekt am Wurzhof, bei der Vernissage werden die Künstler*innen selbst zu Wort kommen. „Das ist mir ganz wichtig“, betont der ausgebildete Heilpädagoge, „denn es geht nicht um mich, sondern um die Wurzhof-Künstler.“
Ärger verraucht schnell
Diese Menschen im Alter zwischen 40 und 70 Jahren sind mittlerweile richtig zusammengewachsen. „Sie unterstützen sich gegenseitig, tauschen zum Beispiel Farben aus“, erzählt Brückner. Klar komme es vor, dass der eine oder die andere einmal mit einer großen Wut im Bauch in die Gruppe komme, weil es beispielsweise Ärger in der Werkstatt gegeben habe. Meistens verraucht der Ärger aber schnell, wenn es ans künstlerische Arbeiten geht. Dazu gehört natürlich nicht nur das eigentliche Malen, sondern – mindestens ebenso wichtig – auch die Vorbereitungen dafür.
Brückner hat mit den Wurzhof-Künstler*innen eine ganz eigene Methode entwickelt: Die Männer und Frauen malen bevorzugt auf Keilrahmen, deren Ränder sie vorher mit Klebeband umfassen, sodass später das fertige Gemälde wie ein Passepartout von einem weißen Rahmen umgeben ist. Oder Brückner lässt die Künstler*innen mit Besen auf großen Papierbögen am Boden malen. „Chapeau! Das ist richtige Kunst, was die da machen“, sagt der Kunsttherapeut. Ganz nebenbei entwickeln die Künstler*innen ihre Fähigkeiten weiter: Sie lernen zum Beispiel ihre Hände und Augen zu koordinieren und schulen ihr räumliches Vorstellungsvermögen.
Mehr erfahren Besucher*innen am 8. Oktober von den Künstler*innen selbst. Es gelten die 3G-Regeln. Übrigens sind die Werke nicht nur zum Angucken, sondern auch zum Kaufen. Herzliche Einladung also zur Vernissage ab 16 Uhr in der Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg (Rummelsberg 74 90592 Schwarzenbruck). Die Ausstellung wird auch in den Wochen darauf montags bis freitags immer vormittags geöffnet sein.
Berufliche Schulen der Rummelsberger Diakonie starten Aktion #füreinlächeln
Mehr lesenRummelsberg – Mit einem Lächeln geht vieles leichter. Deshalb starten die Beruflichen Schulen der Rummelsberger Diakonie die Mitmach-Aktion #füreinlächeln. Mit kleinen Gesten und Aufmerksamkeiten wollen die Schüler*innen ihren Mitmenschen eine Freude bereiten. Sie rufen alle dazu auf, mitzumachen.
„In der Corona-Pandemie hat sich für uns einmal mehr gezeigt, wie wichtig der Zusammenhalt ist“, sagt Christian Oerthel, Leiter Berufliche Schulen und soziale Studiengänge. Schüler*innen und Dozent*innen mussten sich auf Distanzunterricht einstellen, neue Lehr- und Lernformen wurden eingeführt. Vieles war plötzlich ganz anders, doch eines ist gleichgeblieben: „Humor und Freude prägen unseren Schulalltag – das war vor der Pandemie so und auch während des Lockdowns“, sagt Christian Oerthel. „Für uns hat sich einmal mehr gezeigt, dass mit einem Lachen vieles leichter geht“, so Oerthel. Dass wollen die Schüler*innen und Dozent*innen nun nach außen tragen. Deshalb haben sie die Aktion #füreinlächeln ins Leben gerufen. Mit kleinen Gesten und Aktionen wollen sie ihren Mitmenschen eine Freude bereiten.
Auf der Webseite www.für-ein-lächeln.de und bei Facebook und Instagram unter #füreinlächeln zeigen die Schüler*innen Szenen aus ihrem Schulalltag und stellen Aktionen vor, mit denen sie ihren Mitmenschen ein Lächeln schenken wollen. Etwas leckeres Kochen, Blumen pflanzen oder eine Karte verschicken – das sind nur ein paar Ideen. „Wir rufen jeden aus der Bevölkerung auf, mitzumachen“, sagt Christian Oerthel, „ein Lächeln kann schließlich jeder brauchen“.
Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg hat noch freie Schulplätze für den Ausbildungsstart im September
Mehr lesenSchwarzenbruck – Erzieher*innen oder Heilerziehungspfleger*innen, die sich weiterbilden möchten, können die Ausbildung zur/zum Heilpädagogin/Heilpädagogen machen. So wie Diakonin Daniela Bär. Sie arbeitet als Fachdienst für die Rummelsberger Kindertagesstätten und hatte das Gefühl, dass ihr etwas fehle. Deshalb begann sie im September 2020 die Ausbildung an der Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg.
Für den Ausbildungsstart im September 2021 sind noch Schulplätze frei. Die berufsbegleitende Ausbildung findet an einem Tag in der Woche und in drei jährlichen Blockwochen statt und erstreckt sich über vier Jahre.
Daniela Bär ist zufrieden mit ihrer Entscheidung und der Ausbildung: Großer Pluspunkte ist für sie der direkte und fachliche Austausch mit den Dozent*innen und den Mitstudierenden. Dadurch veränderte sich auch ihr Blick auf die Menschen, denen sie in ihrer beruflichen Tätigkeit begegne, so die Diakonin. Zudem kann sie das Gelernte sofort in der Praxis umsetzen. „Was ich Dienstag im Unterricht höre, kann ich schon Donnerstag in der Beratung einer Erzieherin in einem Kindergarten einsetzen. Ich würde die Form der Ausbildung zur Heilpädagogin nicht nur als berufsbegleitend, sondern als tatsächlich berufsintegrierend beschreiben“, so Daniela Bär.
„Heilpädagogik hat viel mit Haltung zu tun“, beschreibt die Studentin Kerstin Jelonek: „Für mich ist Heilpädagogik, dass ich sorgsam und feinfühlig die Bedürfnisse meines Gegenübers erkenne und versuche, ihm bei der Erfüllung seiner Ziele, für die er brennt, behilflich zu sein.“ Dazu gehöre auch, nicht nur das Fehlende im Blick zu haben, sondern vielmehr das, was sein könne, erklärt Kerstin Jelonek.
Anna-Lena Deeg hat die Ausbildung zur Heilpädagogin vor zwei Jahren abgeschlossen. „Ich würde mich wieder für die Schule entscheiden, weil ich das Gefühl habe, eine bessere Fachkraft zu sein als vorher. Das viele Selbstreflektieren und der fachliche Input waren sehr hilfreich“, so Anna-Lena Deeg, die nun als Case-Managerin mit Menschen mit Behinderung arbeitet. Dass die Ausbildung berufsbegleitend stattfindet, war für die junge Frau ebenfalls ein großer Pluspunkt. „Das ich nebenbei gearbeitet habe, hat mir geholfen fachliches mit der Praxis zu kombinieren und so zu festigen“, erzählt Anna-Lena Deeg.
Weitere Informationen gibt es unter www.rummelsberger-diakonie.de/heilpaedagogik, telefonisch unter 09128 50-3770 oder per Mail an heilpaedagogik@rummelsberger.net.
Drei berufliche Schulen der Rummelsberger Diakonie bereiten den Umzug in den Evangelischen Campus Nürnberg vor
Mehr lesenNürnberg/Rummelsberg – Ein Ort der Begegnung, ein gemeinsamer Verwaltungsbereich, ein Zentrum für den Austausch von Theorie und Praxis… Die Erwartungen der Mitarbeitenden in den beruflichen Schulen der Rummelsberger Diakonie an den Evangelischen Campus Nürnberg (ECN) sind hoch. „Ich denke und hoffe, dass Ende 2021 mit dem Bau begonnen wird und das Ende 2023 die ersten Mieterinnen und Mieter einziehen können. Ob wir da schon dazugehören können, weiß ich natürlich nicht“, zeigt Stephanie Bäsmann, Leiterin der Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg und der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik in Nürnberg, die Zeitplanungen auf. Die beiden Schulen werden gemeinsam mit der Berufsfachschule für Pflege der Rummelsberger Diakonie in Nürnberg in die neuen Räumlichkeiten am Rathenauplatz ziehen. Ein Projektteam aus Mitarbeitenden aller drei Schulen bereitet den Umzug und die zukünftige enge Zusammenarbeit der drei Schul-Familien vor.
Bei der Synode der Evangelischen Landeskirche in Bayern wurde das Projekt „ECN“ endgültig beschlossen, seitdem laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. „Aber im Grunde arbeiten wir schon ein ganzes Jahr daran, da ist ja sehr viel Vorarbeit nötig, bis hin zu Skizzen, wo die Stühle stehen sollen“, so Stephanie Bäsmann. „Es ist ein sehr starkes Zeichen, dass ein so großes Projekt jetzt bewilligt wurde“, ergänzt Sabrina Renk, die als Dozentin an der Evangelischen Fachakademie für Sozialpädagogik gemeinsam mit Stephanie Bäsmann im Projektteam arbeitet. Auch Stefanie Ferstl, stellvertretende Schulleiterin an der Fachakademie für Heilpädagogik, ist Teil des Projektteams. „Sowohl in der Fachakademie für Sozialpädagogik als auch in der Fachakademie für Heilpädagogik sind die räumlichen Gegebenheiten ungünstig“, erklärt sie, warum ein Umzug so wichtig für die Schulen ist. „Voneinander und miteinander lernen, das bedeutet der ECN für mich“, ergänzt sie.
Das nächste Jahr steht ganz im Zeichen der Entwicklung eines übergreifenden Handlungskonzeptes für die drei Schulen – diese Arbeit läuft bereits jetzt zaghaft an. Der normale Unterrichtsbetrieb muss jedoch natürlich weitergehen. Die Corona-Pandemie, die Umstellung auf digitale Formate und, in der Pflegeschule, die Umstellung auf die generalistische Ausbildung beschäftigen die Dozentinnen und Dozenten sowie die Schulleitung auch ohne geplanten Umzug.
„Gerade überrollt uns die Digitalisierung in der Lehre und ist unser tägliches Brot“, so Stefanie Ferstl. „Aber man darf nicht vergessen, dass wir in Fächern ausbilden, in denen es nicht möglich ist, nur Online-Unterricht anzubieten. Orte der Begegnung wird es im sozialen Bereich immer geben müssen.“ Das forschende Lernen solle als Kernstück in das neue Konzept integriert werden, erklärt Sabrina Renk. „Mehr Projekte mit den Praxiseinrichtungen, verschiedene Methoden, an Unterrichtsinhalte heranzugehen, selbstverantwortlich lernende Studierende“, erklärt sie, wie sie sich das forschende Lernen vorstellt.
Doch nicht nur die fachlichen Konzepte werden durch den Umzug der drei Schulen in den ECN übergreifender, auch die Verwaltung soll zentralisiert werden. „Das wird viele Prozessen erleichtern“, sagt Mira Deindörfer, die im Sekretariat der Fachakademie für Sozialpädagogik tätig ist und sich ebenfalls im Projektteam engagiert. „Wir bekommen eine neue Flexibilität, wenn die drei Sekretariate zusammenarbeiten, können umfassender für die Lehrenden und die Studierenden da sein. Wir müssen dann keine Einzelkämpferinnen mehr sein“, freut sie sich.
Sabrina Renk blickt in die Zukunft: „In 15 Jahren stelle ich mir, dass wir schon ganz angekommen sind im Evangelischen Campus, dass der Campus eine Institution geworden ist, die nach außen offen ist, die ein echter Ort der Begegnung im Herzen der Stadt ist.“
Absolventin der Fachakademie für Heilpädagogik der Rummelsberger Diakonie gewinnt Preis für herausragende Abschlussarbeiten
Mehr lesenRummelsberg – Die Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg freut sich über eine Preisträgerin in den eigenen Reihen: Barbara Weiß, die ihre Ausbildung zur Heilpädagogin an der Fachakademie gemacht hatte, hat den Preis für herausragende Abschlussarbeiten des Berufs- und Fachverbands Heilpädagogik e.V. gewonnen – für Ihre Facharbeit „Alt und Lebenssatt“, bei der es um die gesundheitliche Vorausplanung für und mit Menschen mit Behinderung geht.
„Wir haben die Arbeit von Frau Weiß eingereicht, weil sie hervorragend war: Sie hat wissenschaftlich akribisch gearbeitet, viele verschiedene Betrachtungsweisen mit eingebracht und das Thema lag am Puls der Zeit“, erklärt Thorsten Franke, Dozent an der Fachakademie für Heilpädagogik, warum er die Arbeit von Barbara Weiß so schätzt. Alle zwei Jahre kann eine Schule Facharbeiten beim Berufsverband einreichen. „Alle Kolleginnen und Kollegen waren sich einig: Wir wollten die Arbeit von Frau Weiß einreichen.“ Mit der Arbeit von Barbara Weiß ist der Preis zum ersten Mal an eine Absolventin der Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg gegangen.
Das Thema lag der 29-Jährigen am Herzen. „Ich habe in der Zeit einen Bewohner mit einer Krebserkrankung begleitet. Deren Umgang mit ihrem Sterben hat mich sehr geprägt“, sagt die Heilpädagogin, die schon während der Ausbildung in der Einrichtung „Diakoneo - Wohnen Bruckberg“ mit Menschen mit geistiger Behinderung gearbeitet hat und das nach wie vor tut. „Ich habe mich dann gefragt, wie ein Mensch mit einer Behinderung am Lebensende heilpädagogisch begleitet werden kann und wie man die Wünsche desjenigen herausfinden kann. In meiner Arbeit gibt es auch einen praktischen Teil, für den ich mit einer Bewohnerin eine Broschüre in Leichter Sprache zu dem Thema ausgefüllt habe, ähnlich wie eine Patientenverfügung, aber noch weitreichender.“ Das Thema schien, als sie ihre Arbeit verfasste, bereits einen Nerv zu treffen. Viele Menschen, mit denen sie darüber sprach, wirken erleichtert, dass sie über ihre Gedanken zum Thema Tod und Sterben sprechen konnten. „Die meisten haben viele Fragen, sie suchen nach einer Gewissheit, dass sie so sterben können, wie sie es möchten, zum Beispiel im Kreis ihrer Familie. Viele Fragen auch, wie es ist, tot zu sein. Es ist wichtig, sie dabei zu unterstützen, sich ein eigenes Bild zu machen. Das hat auch viel mit der Religiosität der Menschen zu tun.“
„Das Thema der Facharbeit begleitet einen meistens ein Leben lang“, so Thorsten Franke. Barbara Weiß kann das bestätigen. „Ich habe nach meiner Ausbildung zur Heilpädagogin eine Weiterbildung als Gerontopsychiatrische Betreuerin gemacht und schon ganz viel in meiner Einrichtung angestoßen.“
Im September konnte Barbara Weiß zur Preisverleihung nach Berlin reisen. Einen Geldpreis hatte es nicht gegeben. „Aber meine Arbeit wurde als Buch veröffentlicht und im Archiv des Berufsverbands gibt es jetzt eine Archivbox, die meinen Namen trägt – darin ist noch Platz für viele weitere Bücher.“
Corona hat den Alltag an der Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg umgekrempelt
Mehr lesenRummelsberg – Der Hund platzt ins Online-Seminar, im Hintergrund ist bisweilen das Telefonat eines Studierenden mit seinem Arbeitgeber zu hören oder auch mal die Toilettenspülung. Digitaler Unterricht in Corona-Zeiten bringt für die Absolventinnen und Absolventen der Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg die ein oder andere amüsante Situation mit sich. „Wir waren am Anfang gar nicht darauf eingestellt, dass die Studierenden zuhause lernen“, sagt Schulleiterin Stephanie Bäsmann. In Windeseile arbeiteten sich die Dozentinnen und Dozenten in digitale Programme wie das Webkonferenz-System Big Blue Button ein. Die Umstellung des Blockunterrichts vor Ort auf virtuelles Lehren und Lernen war eine Herausforderung.
„Technik, Software, allen Unterricht in kürzester Zeit umzuarbeiten, weil Online-Seminare ganz anders aufbereitet werden müssen als Präsenzunterricht, das war ein nicht erwarteter zeitlicher und energiefressender Aufwand“, erinnert sich Schulleiterin Bäsmann. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, die vor allem mit der ungewohnten Technik zusammenhingen, haben sich Studierende und Lehrkräfte mittlerweile ganz gut umgestellt. Die Studierende Bianca Hack findet den Online-Unterricht gut: „Am besten funktioniert für mich bisher die Methode, sich online zu treffen, einen Arbeitsauftrag zu bekommen und sich anschließend nochmal austauschen zu können. So wird eigenverantwortliches Lernen mit der Dynamik der Gruppe kombiniert.“
Wie der Unterricht ab September aussehen wird, ist noch unklar. „Wir planen die technische Ausrüstung so, dass wir in halben Klassen unterrichten könnten“, sagt Schulleiterin Bäsmann. Das einzige, was für sie feststeht, ist, dass sich die Ausbildung in der Heilpädagogik definitiv lohnt: „Diese Zeit bringt jede Menge Chancen und Möglichkeiten wie außergewöhnliche Verhaltensweisen bei uns allen mit sich. Die Heilpädagogik greift beides auf und bietet Antworten, die haltgebend und tragend sind.“ Das sieht auch der Studierende Johannes Flügel so. Die Heilpädagogik helfe ihm, Klienten in ihrer Entwicklung zu begleiten und verstehen zu lernen, warum sie gewisse aggressive Verhaltensweisen an den Tag legten. „Zusammengefasst, Verständnis zu haben, warum der Mensch so ist wie er ist, ihn zu begleiten und für ihn da zu sein.“
Wer in die Ausbildung zum Heilpädagogen oder zur Heilpädagogin einsteigen möchte, kann sich per E-Mail oder Telefon melden (heilpaedagogik(at)rummelsberg.net; 09128-503770). Nähere Informationen unter: https://heilpaedagogik.rummelsberger-diakonie.de/
Aktivistin Margret Hamm hielt Vortrag in der Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg
Mehr lesenRummelsberg – „Rassistisches und behindertenfeindliches Gedankengut kommt wieder.“ Mit diesem warnenden Satz hat Prof. Dr. Andreas Scheulen am Mittwoch Studierende der Fachakademie für Heilpädagogik konfrontiert. Der Rechtsanwalt verwies auf die Anfrage der Bundestags-Fraktion der Alternative für Deutschland vom März 2018 an die Bundesregierung, in der die Partei unter anderem die Zahl von Menschen mit Schwerbehinderung, die Kosten und einen etwaigen Migrationshintergrund der Betroffenen abgefragt hatte. Rechtsdozent Scheulen hatte auf Wunsch der Studierenden einen Vortrag mit Margret Hamm, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft Bund der Euthanasiegeschädigten und Zwangssterilisierten, organisiert. Die Studierenden nutzten die Chance, Hamm Fragen zu stellen, und äußerten immer wieder ihr Entsetzen über das, was hunderttausenden Menschen mit Behinderung in der Zeit des Nationalsozialismus (NS) angetan worden ist.
Rund 200.000 Menschen mit Behinderung wurden während des NS ermordet. Weitere 400.000 bis 600.000 Menschen wurden zwangssterilisiert. Das traf, so Prof. Dr. Scheulen einleitend, zum Beispiel Menschen mit Epilepsie, schwer Alkoholkranke, aber auch Personen, die willkürlich von den Nationalsozialisten als „asozial“ eingestuft wurden. Viele der Opfer wurden von Nachbarn oder Bekannten denunziert. Die Nachfahren von Menschen mit Behinderung, die ermordet wurden, nennen sich „Euthanasiegeschädigte“, erklärte Margret Hamm.
Heute leben nur noch 59 Zwangssterilisierte, zur Zahl der Euthanasiegeschädigten gibt es keine Statistik. Allen gemein sei, so Hamm, dass sie jahrzehntelang diskriminiert und in ihrem Leid nicht ernst genommen worden seien. Der Bund der Euthanasiegeschädigten und Zwangssterilisierten sei erst 1987 gegründet worden. Leistungen zur Entschädigung gebe es für Zwangssterilisierte erst seit 1988 und das nur, wenn die Betroffenen Bedürftigkeit sowie eine Schwerbehinderung durch den damaligen Eingriff nachweisen können. Diese Voraussetzung erfüllen aber letztlich so wenige Menschen, dass ein Großteil noch heute auf eine Entschädigung wartet.
Prof. Scheulen betonte die große Verantwortung von Männern und Frauen, die im pflegerischen Bereich tätig sind. „Es ist an Ihnen, Versuchungen zu widerstehen und im Ernstfall zu sagen: ,Da mache ich nicht mit‘“, so der Rechtsanwalt. Denn, so Scheulen, ohne die stillschweigende, bisweilen aktive Mitarbeit des Pflegepersonals im NS wäre die massenhafte Ermordung und Zwangssterilisation nicht möglich gewesen.
Rund 70 Interessierte besuchten Fachtag der Fachakademie für Heilpädagogik.
Mehr lesenRummelsberg – „Nicht über uns ohne uns“. Diese Aussage stand im Mittelpunkt des Fachtags der Fachakademie für Heilpädagogik zum Thema „Von der Diagnostik zum heilpädagogischen Handlungsansatz“.
Prof. Dr. Christina Reichenbach von der Evangelischen Hochschule Rheinland-Westfalen-Lippe in Bochum diskutierte in ihrem Vortrag darüber, ob Diagnostik im Widerspruch zur Inklusion stehe. Sie hinterfragte zunächst kritisch das gültige Verständnis von Diagnostik. „Diagnostik muss mehr sein als Kategorisieren“, ermahnte sie. „Da es kein allgemeingültiges Verständnis von Inklusion gibt, gibt es auch kein allgemein gültiges Verständnis oder gar ein Vorgehen zur inklusiven Diagnostik.“ Ziele einer inklusiven Diagnostik seien der fortlaufende Erhalt von Erkenntnissen, die Teilhabe ermöglichten. Dabei sei es wichtig, so Reichenbach, dass mehrere Perspektiven in den diagnostischen Prozess eingebunden wären und zahlreiche Methoden genutzt würden. Die Professorin stellte verschiedene Methoden vor, die von Beobachtung über Befragung bis hin zu Tests reichten. „Ein optimaler diagnostischer Prozess spricht nicht über einen Menschen, sondern mit ihm – und plant nicht für einen Menschen, sondern mit ihm“, fasste sie zusammen.
Am Nachmittag luden Dozentinnen und Dozenten der Fachakademie sowie Mitarbeitende der Rummelsberger Diakonie zu verschiedenen Workshops ein. Unterschiedliche Methoden und Handlungsansätze konnten dabei miteinander verglichen werden.
Die Besucherinnen und Besucher waren vom Fachtag angetan. „Durch den Vortrag habe ich jetzt eine grobe Übersicht über das Thema“, fasste Thomas Heyder, Studierender an der Fachakademie für Heilpädagogik und Mitarbeiter im Wichernhaus in Altdorf, zusammen. „Vor allem die kritische Betrachtung verschiedener Testverfahren war interessant. Ich habe mich auch vorab über die Inhalte der Workshops informiert und habe einen dazu passenden Workshop gewählt.“
Auch Gerlinde Mayer, Wohnbereichsleitung im Wichernhaus, hat etwas mitgenommen. „Dabei bin ich gar keine Heilpädagogin“, lacht sie. „Aber der Tag hat mich sehr neugierig gemacht, ich nehme einige neue Ideen, zum Beispiel für die nächsten Team-Gespräche, mit. Ich möchte auf jeden Fall noch tiefer in die Materie einsteigen.“