Ausbildung zum/zur Heilpädagogen/-in

Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg

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Spielbegleitung/-Therapie

„Spieltherapeutin zu sein ist eine der komplexesten und herausforderndsten Tätigkeiten, die es gibt. Es beinhaltet das uneingeschränkte Vertrauen in die Selbstheilungskräfte des Kindes, Achtsamkeit und Momentzentriertheit, innere Freiheit und Flexibilität, innere Sicherheit und Zuversicht, Fachwissen und Methodenkenntnis sowie ein ‚großes Herz‘ für Kinder und echten Spaß am Mitspielen.“ (Thomas Hensel)

Heilpädagogische Spielbegleitung/-therapie versteht sich als eigenständiges integratives Konzept im Rahmen der Heilpädagogik an der Schnittstelle von Therapie und Pädagogik. Basierend auf einer personzentrierten Grundhaltung und heilpädagogischer Beziehungsgestaltung wird dem Kind in einem geschützten (Frei-Spiel-) Raum ermöglicht, innerpsychische Vorgänge spielend zu verarbeiten. Begleitet durch die*den Heilpädagogen*in inszeniert das Kind Aspekte seines Selbst, Gefühltes, Erlebtes, Bedrohliches oder Ersehntes und organisiert diese Erfahrungen neu. Kinder mit emotionalen Auffälligkeiten, Entwicklungsbeeinträchtigungen, Bindungsstörungen oder aus mehrfach belasteten Familien können in diesem Rahmen persönliche und soziale Ressourcen aktivieren, ein positives Selbstkonzept entwickeln und korrigierende Beziehungserfahrungen erleben. Dies erfordert von Heilpädagogen*innen neben entsprechender Fach- und Methodenkompetenz vor allem die Bereitschaft zu Selbsterfahrung und Selbstprüfung.

Inhalte:

• Funktion und Bedeutung des Spiels

• Entstehung, Entwicklung und Konzept der heilpädagogischen Spieltherapie

• Heilpädagogische Beziehung im Spiel gestalten

• Kommunikation und Interaktion, Sprache der Annahme

• Interventionsmöglichkeiten und differenzierte Methoden (Puppen- und Rollenspiel, Malen und Gestalten, thematische Kinderbücher etc.)

• ergänzende kindertherapeutische Konzepte und Methoden

• Dokumentation und Reflexion

• Diagnostik

• ausgewählte Problembereiche

Literatur:

• Axline, V. (2002): Kinder-Spieltherapie im nicht-direktiven Verfahren. München: Reinhardt

• Behr, Michael (2012): Interaktionelle Psychotherapie mit Kindern und Jugendlichen. Göttingen: Hogrefe

• Goetze, H. (2002): Handbuch der personenzentrierten Spieltherapie. Göttingen: Hogrefe

• Hockel, C. M. (2011): Personzentrierte Kinderpsychotherapie. München: Reinhardt

• Köhn, W. (2002): Heilpädagogische Begleitung im Spiel. Heidelberg: C. Winter

• Simon, T. (2008): Heilpädagogische Spieltherapie. Konzepte, Methoden, Anwendung. Stuttgart: Klett-Cotta

• Weinberger, S. (2010): Kindern spielend helfen. Eine personzentrierte Lern- und Praxisanleitung. Weinheim: Beltz Juventa