Ausbildung zum/zur Heilpädagogen/-in

Fachakademie für Heilpädagogik Rummelsberg

Infos zum Standort

Die evangelischen Schulen in Bayern verbindet, dass sie "das Gute entfalten" wollen. Wie wir das ganz praktisch tun, sehen Sie hier.

Aktuelles

31.07.2023

Historischer Moment: Erste Generalisten wurden verabschiedet

Absolventen*innen der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe der Rummelsberger Diakonie erhielten Abschlusszeugnisse

Weißenburg - Im feierlichen Rahmen erhielten die Absolventen*innen der Berufsfachschule für Pflege und Altenpflegehilfe der Rummelsberger Diakonie ihre Abschlusszeugnisse. Pfarrer Alexander Reichelt hielt den Gottesdienst zum Thema: Jetzt ist die Zeit. Er integrierte die Absolventen*innen in die Andacht. Er hatte sie aufgefordert, Aussagen über die Ausbildungszeit zu treffen.

Die Absolvent*innen schrieben folgende Sätze: „Es war eine sehr schöne, aber auch harte Zeit. Manchmal wusste ich einfach nicht mehr weiter - aber ich bin am Ball geblieben. Denn eines hatten wir nie verloren: unseren Glauben, den Willen und unser Lächeln, somit kamen nach dem Sturm sonnige Tage auf uns zu und jetzt können wir mit Stolz sagen, wir haben es gewagt und geschafft. Besonders gut gefallen hat mir die enge Verzahnung/Wechselwirkung von Theorie und Praxis. Der Unterricht war sehr praxisnah und das Erlernte konnte meist direkt in der Praxis angewendet werden. Umgekehrt konnten wir Schüler*innen im Unterricht aus Begebenheiten/ Situationen berichten, die dann in der Klasse besprochen/reflektiert wurden. Trotz langjähriger Pflegeerfahrung habe ich so viel neues und lehrreiches dazugelernt.“

Es folgten Grußworte vom stellvertretenden Landrat Günter Obermeyer, der zweiten Bürgermeisterin Maria Schneller, von Sonja Luber in Vertretung der Agentur für Arbeit Weißenbug-Ansbach, von Sven Emmerling in Vertretung der praktischen Ausbildungseinrichtungen und Diakon Christian Oerthel, Fachbereichsleitung Bildung der Rummelsberger Diakonie. Schulleitung Dorothea Eidam: „Jede eigene Erfahrung, die wir sammeln, ist ein kleines Unikat in der Schatzkiste unseres Lebens“, sagte sie in ihrer Rede.

Absolvent Roland Assebian und Lehrkraft Johannes Mahlmann begleiteten die Veranstaltung musikalisch. Kurs 20 sorgte mit einer sehr schönen, selbst zusammengestellten Video-Präsentation für einen bildlichen Einblick in ihre Ausbildungszeit.

Klassenlehrer Gerhard Butz überreichte die Abschlusszeugnisse an den Pflegefachhelferkurs. Die Klassenlehrerinnen Mechthild Seiler und Jana Stünzendörfer übergaben die Zeugnisse an die Pflegefachmännern/frauen aus Kurs 20.


Von: Lisa Vogel

08.05.2023

Akademie feiert Jubiläum mit Fachtag Heilpädagogik

Zum 25-jährigen Jubiläum kamen mehr als 100 Fachleute nach Rummelsberg

Schwarzenbruck – „25 Jahre Fachakademie für Heilpädagogik sind Anlass dankbar zurückzublicken und gleichzeitig mutig nach vorne zu blicken,“ eröffnete Diakon Christian Oerthel, Leiter der Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge, das Expertentreffen in Rummelsberg. Bildung mutig zu gestalten sei Absicht der Akademie und des Trägers. Vor 25 Jahren wurde der Mut bewiesen. Mut braucht es immer noch. Insbesondere, was die Finanzierung einer Ausbildung betrifft, die im Verantwortungsbereich des Kultusministeriums liegt und doch vielmehr Berührungspunkte mit dem Sozialministerium hat. Oerthel bat die anwesende stellvertretende Landrätin Gabriele Drechsler um politische Unterstützung beim Freistaat, denn die zur Verfügung gestellten Mittel wurden seit Jahren nicht angepasst.

Karl Schulz, als Vorstandsmitglied der Rummelsberger Diakonie für die Fachakademie zuständig, lobte die Entscheidung der Gründer*innen trotz eines damaligen Sparkurses in die Qualität der Ausbildung für Mitarbeitende investiert zu haben. Man brauche die Heilpädagog*innen dringend als Fachleute in den Handlungsfeldern der Diakonie. Schulz appellierte: „Bleiben, beziehungsweise kommen sie nach ihrem Abschluss in eine unserer Einrichtungen. Wir freuen uns auf Sie.“

Seit dem vergangenen Herbst ist Stefanie Ferstl die Leiterin der Fachakademie. Sie hat selbst die Akademie besucht und gehört zu den ersten der bislang 461 Absolvent*innen. In ihrem Festvortrag setzte sie einen hoffnungsvollen Ausblick. Sie sei zuversichtlich auch in Zukunft Räume für Begegnung, Bildung und die Entwicklung von Menschen bieten zu können. Für sie gehört dazu, sich gesellschaftlichen und politischen Herausforderungen und der dazu gehörenden Verantwortung zu stellen, die Selbstverständlichkeit, sich für benachteiligte Menschen einzusetzen und den Mut Missstände an- und auszusprechen. Für Ferstl ein Indiz dafür, dass Heilpädagogik eine starke Profession ist.

Auch die Vorgängerin Ferstls, Stephanie Bäsmann betonte, wie wichtig Haltung in der Heilpädagogik sei. Menschen, die Heilpädagogik in Anspruch nehmen, kommen mit je ihrer eigenen Geschichte. Die müsse wahrgenommen werden, um eine Entwicklung nach vorne zu ermöglichen. Heilpädagogisches Handeln braucht sensibles Fühlen, Schauen, Zuhören und den Willen ein heilendes Klima zu schaffen, damit Menschen wieder „ganz“ werden können. Heilpädagog*innen wissen, dass jede*r Klient*in seine eigene Zeitspanne braucht, um für sich und in seinen Möglichkeiten „heil“ zu werden.

Der erste Leiter der Fachakademie, Erwin Gäb, freut sich darüber, dass die Heilpädagogik sich immer weiterentwickelt und dabei in ihren Annahmen durch naturwissenschaftliche und neurologische Forschungen bestätigt wird. Kritisch äußerte er sich bei allem Verständnis für die Faszination digitaler Werkzeuge dazu, was die Digitalisierung anrichten kann. Er sei sich sicher, zu viel Einsatz von Smartphone und Co produziere letztendlich nur mehr Kundschaft für die Heilpädagogik.

Die Fachakademie Heilpädagogik gehört zu den Rummelsberger Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge. Sie umfassen rund 1.200 Schulplätze für Pflege, Heilpädagogik, Heilerziehungspflege, Erziehung, Kinderpflege und Sonderpädagogische Förderung. Nahezu 200 Lehrende in Voll- und Teilzeit sind Begleiter*innen und Lots*innen durch die Ausbildungsgänge.


Von:

Ein Blick in die Vergangenheit und die Zukunft der Fachakademie für Heilpädagogik in Rummelsberg: v.l.n.r. Karl Schulz, Vorstand Dienste, stellvertretende Landrätin Gabriele Drechsler, Stephanie Bäsmann als Vorgängerin und Stefanie Ferstl als aktuelle Leiterin, sowie der erste Chef der Fachakademie Erwin Gäb und Diakon Christian Oerthel, Leiter der Beruflichen Schulen und Sozialen Studiengänge. Foto: Borngässer